MoinSachma, kennt hier wer die Ortschaften Hamburg und Berlin?
Das sind zwei belanglose Dörfer irgendwo in Deutschland.
Die brauchen auch eigentlich keine Eisenbahnverbindung, das geht mit einem Porsche auf der Autobahn, *vrooom*, einfach alles viel besser.
Aber trotzdem gibt es eine Eisenbahnlinie dazwischen. Die ist schon 'ne Weile ein bischen kaputt und sollte, ihrem Zustand nach zu urteilen, eigentlich leise und heimlich völlig verrotten, ganz nach dem Verdikt der neuen Verkehrspolitik mit ihrem Fokus auf Ausbau des Autoverkehrs.
Das geht aber grad nicht, das hat wohl wer gemerkt und jetzt soll die Linie doch repariert werden.
Um die Kirche des heiligen Benzins und ihren Papen, Volker Wissing, nicht zu verärgern, wurde das Konzept entwickelt, möglichst alle Tätigkeiten hintereinander auszuführen, um eine längstmögliche Streckensperrung zu erreichen - deshalb werden erst Reparaturarbeiten ausgeführt, dann die Baustelle geschlossen, eine Weile gewartet, ein Jahr später kommt die planmässige Generalüberholung der gleichen Strecke. Das ganze ist wohl notwendig, um die Ausfallzeiten auf ein für die Automobilindustrie einträgliches Mass zu verlängern.Hier murmelt das Deutsche Leidmedium was dazu:
"Auf der Bahnstrecke zwischen Hamburg und Berlin wird es wegen umfangreicher Bauarbeiten im kommenden Jahr und auch 2025 zu massiven Einschränkungen für Reisende kommen. Vom 16. August bis 14. Dezember 2024 sollen dort 100 Weichen und 74 Kilometer Gleise erneuert werden, wie die Deutsche Bahn heute mitteilte."
Ok, ist ja ganz prima. Hätte man vielleicht auch noch etwas länger gestalten können, aber was sollste machen, kriegst ja keine unterbezahlbaren Fachkräfte mehr. Doch, εὕρηκα, lassen wir mal die Logistiker ran, denen fällt immer was ein: Man macht aus einer langwierigen Operation einfach zwei langwierige Operationen, damit es sich jedenfalls ein bischen lohnt:
"Nur ein halbes Jahr später soll auf der Strecke dann erneut groß gebaut werden: Dann ist eine Generalsanierung geplant, die der DB-Konzern bereits angekündigt hatte. Vom 6. Juni bis 13. Dezember 2025 soll die 280 Kilometer lange Schnellstrecke gesperrt und zu einem sogenannten "Hochleistungskorridor" ausgebaut werden."
Von wegen, bei Bahn und Bund würde nicht planvoll gehandelt. Das mit der Schadensmaximierung klappt schon ganz gut.