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Moin

Sehr schön. Ich mag ja die Statements von Ulrike Herrmann in der Taz:

"Wir müssen bei den Emissionen auf Netto-Null. Es reicht nicht, dass man die Energieeffizienz ein bisschen steigert oder dass man nicht mehr nach Bali fliegt, sondern Urlaub in der Uckermark macht. Wir müssen 2045 bei Netto-Null sein, in 23 Jahren. Das ist bisher nirgendwo zu sehen."

Ihre Kernaussage, wie das gegen den Widerstand der abgefütterten Normalbürger hinzukriegen ist, wird sicherlich von vielen Angstbeissern sofort übel verschrien werden, befürchte ich:

"Meine Idee ist, dass man es so macht, wie die britische Kriegswirtschaft ab 1939. Innerhalb von Wochen mussten sie eine Friedenswirtschaft schrumpfen, um Waffen zu produzieren. Die Briten haben dann eine neue Wirtschaftsform erfunden, nämlich eine demokratische, private Planwirtschaft. Das könnte ein Modell für die Zukunft sein."

Unter der (diskussionsbedürftigen) Prämisse, eine Sonderform des Kaputtalismus anzustreben, ist die Idee wohl zur Zeit eine der realitätsnahesten. Eine entsprechende Entwicklung von Hirnaktivität in der gutlebenden Bevölkerung Deutschlands sehe ich nicht.
Die Klarheit, den alltäglichen Luxus einzuschmelzen, haben leider auch in der grünlichen Szene die wenigsten.

Nochmal im Klartext:

Die einzige Form, Energie zu sparen, ist, weniger zu verbrauchen.
Bedeutet: Ernsthafter Konsumverzicht und eine erhebliche globale Arbeitszeitverkürzung.
Das Einsparen der Energie, die zur Herstellung von Schwund- und Luxusware gebraucht wird, würde helfen.
Also lasst die verdammten Ebikes im Laden, scheisst auf die neuen Schuhe und die geekige und schnüffelnde WLAN-Steckdose ist genau so über.
Nein, der große Fernseher ist nicht hilfreich, das ist Technik von vorgestern und obendrein nicht gut für den Kopf.
Deine Taschenwanze muss auch nicht neu.
Wieviele Kilowattstunden repräsentiert denn so eine giftige antihaftbeschichtete Bratpfanne? Die alte von Oma ist ja vieel zu schweeer.
Avocados und Mangos bitte nur aus regionalem Anbau...
Auf die Autobahnen könnten wir Windräder stellen, da meckert keiner wegen Mindestabstand zum Schlafzimmer, die Autobahn war nerviger.
Und ja, zwei Tage Muskelkater wegen Erstbenutzung eines normalen Fahrrads nach 20 Jahren Fortbewegung ohne Eigenenergie sind zumutbar. Ja, auch dir.
Den Willen dazu seh ich nicht bei der Wählerschaft. So fast gar nicht. Nicht bei Grüns, bei Links erst recht nicht und bei der organisierten Kriminalität gucke mer gonni ersch no.
Ergo scheint tatsächlich der Ansatz über Druck und Drohungen noch am ehesten eine Chance zu haben. Es ist doch zum heulen. Wofür habt ihr studiert?

So, kann losgehen mit dem #jaaber und #neinaber.

Liebe eventuelle Lesi, deine Dekadenz verhindert den Fortschritt.